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Griechenland pleite, na und?
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Autor:  user [ So 22. Jul 2012, 13:47 ]
Betreff des Beitrags:  Griechenland pleite, na und?

Griechenland pleite, na und?
IWF dreht den Geldhahn zu


Der Internationale Währungsfonds (IWF) will sich nach "Spiegel"-Informationen nicht an weiteren Hilfen für das pleitebedrohte Griechenland beteiligen. Das hätten hochrangige Vertreter der Brüsseler EU-Spitze mitgeteilt, schreibt das Blatt. Damit wäre das Land voraussichtlich im September pleite.

Griechenland hofft noch auf Geldspritzen im August und September in Höhe von 12,5 Mrd. Euro. Die "Troika" aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF prüft derzeit, wie weit das Land dafür seine von der Vorgängerregierung im Gegenzug zugesagten Reformverpflichtungen nachkommt.

Der Reisezeitplan der Troika ist weiter eng getaktet: Aus Athener Kreisen verlautete zuletzt, dass die Expertengruppe am 26. Juli wieder nach Griechenland zurückkehren wolle. Am 9. Juli waren die Sparkontrolleure unmittelbar vor dem Treffen der Euro-Finanzminister mit der Aussage abgereist, dass Griechenland abermals die Ziele des Sparpaktes verfehlt habe und bei den Reformen Gas geben müsse.

Verhandlungen mit Athen festgefahren
Die jetzige griechische Koalitionsregierung war im Juni mit dem festen Ziel angetreten, die mit der Vorgängerregierung vereinbarten Fristen für die auferlegten Sparauflagen neu zu verhandeln. Ziel ist es, die von den Geldgebern geforderten Sparmaßnahmen über 11,5 Mrd. in den Jahren 2013 und 2014 auf die Jahre 2015 und 2016 zu verteilen.

Die Regierung in Athen argumentiert aber, die griechische Gesellschaft könne keine weiteren, zusätzlichen Sparmaßnahmen schultern. Tatsache ist, der Sparkurs fordert dem Land viel ab. die Wirtschaft des Euro-Krisenlandes wird nach Schätzungen auch dieses Jahr um fast sieben Prozent schrumpfen.

Umgekehrt würde aber das Einräumen von mehr Zeit für Athen, um seine Ziele zu erfüllen, laut "Spiegel" zusätzliche Hilfen zwischen 10 und 50 Mrd. Euro erfordern. Die Zahlen basieren auf Schätzungen der "Troika". Viele Regierungen der Euro-Zone sind dazu nicht mehr bereit. Außerdem haben Länder wie die Niederlande und Finnland ihre Hilfen daran gekoppelt, dass sich der IWF beteiligt.

Springt der IWF ab, könnte die EZB Griechenland über den Monat August retten. Am 12. September, wenn das Bundesverfassungsgericht sein Urteil über den Rettungsschirm ESM gefällt hat, soll dieser Ansteckungsgefahren für andere Länder bannen. Viele Länder halten das Risiko eines Austritt Griechenlands aus der Eurozone unter dieser Prämisse damit mittlerweile für beherrschbar.

Schwere Vorwürfe gegen den IWF
Während der IWF zum Zünglein an der Waage für die Zukunft Griechenland in der Eurozone wird, wird rückwirkend harsche Kritik an der Politik der Institution laut. In einem Brandbrief wirft ein scheidender Ökonom dem IWF schwere Versäumnisse vor. In dem Schreiben an den Vorsitzenden des IWF- Exekutivdirektoriums, welches dem US-Sender CNN vorliegt, kommt der Mitarbeiter zu einem vernichtenden Fazit: "Ich schäme mich dafür, jemals mit dem Fonds zu tun gehabt zu haben." Die Versäumnisse hätten dazu geführt, dass nun der Euro am Abgrund stehe und der IWF nur noch reagieren könne.

Krisenwarnungen seien intern unterdrückt worden. Die Vorwürfe richten sich insbesondere gegen die Spitze der Organisation, die mit Christine Lagarde nicht nur mit einer Franösin, sondern auch mit der ehemaligen Finanzministerin Frankreichs besetzt ist. Traditionell ist der IWF eine amerikanisch dominierte Institution. Ein IWF-Sprecher sagte CNN zufolge, es gebe keine Anhaltspunkte, die die Vorwürfe des Wissenschaftlers stützen würden.

Der Brief erinnert an die Abrechnung eines früheren Mitarbeiters der Investmentbank Goldman Sachs, der sich in der "New York Times" den Frust von der Seele schrieb und Goldman-Kritikern neue Nahrung lieferte.

Quelle: ddi/dpa/rtrs

Adresse:
http://www.teleboerse.de/nachrichten/IW ... 87586.html

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