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Ölpreise reagieren auf Iran-Abkommen
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Autor:  jaack [ Mo 25. Nov 2013, 08:55 ]
Betreff des Beitrags:  Ölpreise reagieren auf Iran-Abkommen

Durchbruch oder "historischer Fehler"?
Ölpreise reagieren auf Iran-Abkommen

Die Einigung der fünf UN-Vetomächte und Deutschland mit dem Iran versetzt die Rohstoffmärkte in Aufruhr: Auf lange Sicht könnten sich dadurch fundamentale Veränderungen auf der Angebotsseite ergeben. Der Preis für Nordseeöl fällt stärker als der für US-Öl.

Nach der Einigung auf ein Übergangsabkommen zum iranischen Atomprogramm hat der Ölpreis deutlich nachgegeben. In Singapur fiel der Preis für die Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Januar bei Handelsauftakt um mehr als 2 Prozent auf 108,57 Dollar. Ursache dafür war nach Angaben von Analysten die in Genf erzielte Einigung zwischen der sogenannten 5+1-Gruppe und dem Iran.

Teheran hat sich im Streit um sein Atomprogramm mit sechs Weltmächten auf ein Abkommen geeinigt. Es sieht für das Land gewisse Erleichterungen bei den verhängten wirtschaftlichen Sanktionen vor, im Gegenzug reduziert das Land seine Atomanreicherung auf ein Maß, mit dem sichergestellt ist, dass es keine Nuklearwaffen herstellen kann.

Der Vereinbarung zufolge muss Iran jene Anreicherung nuklearer Brennstoffe komplett stoppen, bei der annähernd kernwaffenfähiges Material entsteht. Außerdem muss Teheran seine Vorräte spaltbaren Materials aufgeben, die wahrscheinlich schon fast ausreichen würden, eine Atombombe herzustellen. Dafür werden die westlichen Länder ihre wirtschaftlichen Sanktionen lockern.

Der Ölmarkt verändert sich

Washington geht davon aus, dass dem Iran nun dringend benötigte Devisen in einem Umfang von 6 bis 7 Milliarden US-Dollar für die Dauer der Laufzeit des Abkommens zufließen werden. Das in Genf erzielte Verhandlungsergebnis ist nur eine Zwischenlösung, die in den nächsten sechs Monaten gilt und der Verhandlungsgruppe Zeit gibt, ein endgültiges Abkommen auszuhandeln.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kritisierte das Atomabkommen als "historischen Fehler", der die Bedrohung des jüdischen Staates von außen in keiner Weise verringere. In Reaktion auf das Abkommen gerät auch der US-Ölpreis unter Druck. Der Preis für ein Barrel der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) gab am frühen Morgen auf 93,83 Dollar leicht nach. Vor dem Wochenende hatte der WTI-Preis noch bei 94,84 Dollar gelegen.

Sanktionen bleiben in Kraft

Das Abkommen mit dem Iran könnte langfristig eine Aufhebung des Embargos auf iranische Ölexporte zur Folge haben, erklärten Rohstoffanalysten. Damit bestehe die Aussicht, dass das Angebot auf den Weltmärkten langfristig steigen würde.

"Aber kurzfristig werden die Auswirkungen auf das weltweite Ölangebot gering sein, weil der Großteil der Sanktionen vorerst in Kraft bleibt", sagte Victor Shum von IHS Purvin and Gertz in Singapur. Jetzt werde erst einmal die Entwicklung von vergangener Woche zurückgenommen: "Brent war in der vergangenen Woche deutlich gestiegen, als es noch hieß, dass die Verhandlungen nicht so gut laufen." Nun würden die Preise wieder nach unten korrigiert, sagte Shum.

Nach jahrelangem Ringen hatten die fünf UN-Vetomächte und Deutschland in der Nacht zum Sonntag in Genf in Verhandlungen mit dem Iran einen als "Durchbruch" bewerteten Verhandlungserfolg erzielt.

Quelle: http://www.teleboerse.de/marktberichte/ ... 87236.html

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