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Nach dem Apple-Sturz – Was Anleger jetzt planen

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 BeitragVerfasst: Mo 4. Feb 2013, 19:57   
 

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Nach dem Apple-Sturz – Was Anleger jetzt planen

Während der US-Aktienmarkt mit seinem Allzeithoch flirtet, lecken Anleger, die stark bei Apple investiert sind, ihre Wunden.

Seit die Aktie am 21. September 2012 bei 705,07 Dollar ihren Höhenpunkt erreichte, ist sie um 36 Prozent gefallen, am Freitag schloss sie in New York bei 453,62 Dollar. Mehr als 236 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung wurden dadurch vernichtet – das entspricht etwa dem 35-Fachen des aktuellen Börsenwerts des Blackberry-Herstellers Research In Motion .

Der Schmerz der Apple-Aktionäre betrifft viele. Etwa 60 Prozent der aktiv verwalteten US-Aktienfonds, die in große Unternehmen investieren, besaß Ende vergangenen Jahres zumindest einige Apple-Aktien, wie Daten der Fonds-Research-Firma Morningstar zeigen. Bei 90 Fonds steckten zehn Prozent oder mehr des Vermögens in der Aktie.

Auf den Kurssturz reagieren die Apple-Anleger ganz unterschiedlich. Während einige für immer aussteigen wollen, bleiben andere dabei oder kaufen sogar nach. Eine weitere Gruppe schließlich freut sich, dass sie um die Aktie stets einen Bogen gemacht hat.


Die meisten Investmentfonds legen einmal im Quartal offen, wie sie investiert sind. Allerdings gibt es 145 aktiv verwaltete Fonds, die Apple-Aktien halten und monatlich Ergebnisse vorlegen. Diese verkauften laut Morningstar im Dezember netto 223.402 Aktien beziehungsweise drei Prozent ihrer Apple-Beteiligungen. Zu dieser Zeit lag die Aktie zwischen16 und 28 Prozent unter ihrem Hoch. Insgesamt verkaufen 61 Fonds Aktien, während 45 neue hinzukauften.

Das bedeutet nicht, dass sämtliche Fonds Verluste hinnehmen mussten. Selbst wenn man den jüngsten Rückschlag einrechnet, haben Apple-Aktien über die vergangenen Jahre inklusive Dividenden einen Gesamtertrag von 28 Prozent jährlich abgeworfen. Der breite US-Aktienindex Standard & Poor's 500 bringt es gerade einmal auf 4 Prozent. In vier der vergangenen zehn Jahre hat sich der Kurs der Apple-Aktie mehr als verdoppelt, das einzige Mal, dass im letzten Jahrzehnt am Ende des Jahres ein Minus stand, war 2008.

Fragt man professionelle Geldverwalter und Kleinanleger, wie sie auf die aktuelle Apple-Schwäche reagieren, bekommt man ganz unterschiedliche Antworten. Im Folgenden einige Beispiele.


Wie Apple-Anleger reagieren

Die Flüchtenden: Einige Anlegern, die nach dem scharfen Rückgang das Feuer scheuen, haben ihre Anteile verkauft. Eine Beispiel dafür ist Frank Sansone. Der Professor im Ruhestand aus Florida hatte in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres 40 Apple-Aktien gekauft. Als der Kurs im September die Marke von 700 Dollar durchbrach, habe er verkaufen wollen, diese Chance aber verpasst, da er gerade im Urlaub war, sagt Sansone.

Als die Apple-Aktie anschließend fiel, verkaufte er im November und Dezember den Großteil seiner Papiere und machte 2.800 Dollar Verlust. "Ich habe die Aktien laufen lassen und das hat sich als ein größerer Fehler erwiesen als ich mir jemals hätte vorstellen können", sagt er.

Unter den Fondsmanagern gehörte der 857 Millionen Dollar schwere Brandywine Fund zu den größten Verkäufern. Im vergangenen Quartal stieß er seinen gesamten Apple-Anteil von mehr als 143.000 Aktien ab, wie Daten von Morningstar zeigen. In einem Brief an seine Anleger zum Jahresende erklärte Fondsmanager Bill D'Alonzo den Verkauf mit rückläufigen Gewinnmargen anderen Sorgen. Ein Sprecher von Friess Associates, bei dem der Fonds verwaltet wird, lehnte eine Stellungnahme ab.


Die Loyalen: Der 406 Millionen Dollar schwere Matthew 25 Fund landete in den vergangenen drei Jahren jeweils unter den besten zwei Prozent der Fonds, die in große Wachstumsunternehmen investieren – vornehmlich wegen seines riesigen Anteils an Apple-Aktien im Portfolio. Die letzten verfügbaren Zahlen des Fonds für September weisen für Apple einen Depotanteil von 15 Prozent aus.

Zuletzt ist Manager Mark Mulholland diese enorme Position auf die Füße gefallen. Im laufenden Jahr (Stand: Ende Januar) kommt der Fonds bisher auf Gesamterträge von 4,5 Prozent. Das sind nicht nur 0,7 Prozentpunkte weniger als die Performance des S&P, der Fonds liegt laut Morningstar hiermit unter den schwächsten 41 Prozent seiner Vergleichsklasse. "Es ist ein Kopfschmerz, kein Krebs", beschreibt Mulholland die Situation.


Die Schnäppchenjäger: John Barr, Portfoliomanager des Needham Aggressive Growth Fund mit einem Vermögen von 67 Milliarden Dollar hat im vergangenen Quartal 100 Apple-Aktien gekauft und kommt damit jetzt auf 5.350 Papiere – obwohl sein Fonds eigentlich hauptsächlich auf Aktien mit kleiner Marktkapitalisierung ausgerichtet ist. Ende 2012 war Apple Barrs fünftgrößte Beteiligung, 4,3 Prozent des Geldes war hier investiert.

Barr erklärt, für ihn sei die Aktie nach wie vor billig und dass Apple mit neuen Produkten wie dem billigeren iPhone oder einem Fernseher, um die es Gerüchte gibt, womöglich vor einem rasanten Gewinnwachstum stehe.

Auf Basis der für die nächsten zwölf Monate erwarteten Gewinne kommt die Apple-Aktie derzeit auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von acht, während der S&P 500 laut Morningstar bei 13 liegt.

"Es ist eine günstige Aktie von einem Unternehmen, das viel schneller wächst als der Markt an sich", sagt Barr. "Wir sind froh, so etwas zu einem vernünftigen Preis zu besitzen."

Der Needham Aggressive Growth, der 2006 erstmals in Apple investierte, habe seither noch nie Aktien verkauft, sagt Barr.

Auch Bob Turner, Manager des 223 Millionen Dollar schweren Turner Large Growth Fund, erklärte, sein Fonds werde Apple eher kaufen als verkaufen. Ende 2012 lagen laut Morningstar 13 Prozent des Fondsvermögens in der Aktie. Im Januar schaffte der Fonds demnach nur ein Plus von 3 Prozent – 2,2 Prozent weniger als der S&P 500.

Angesichts der Fülle an Fonds, die bei Apple dabei sind, glaubt Turner, der erstmals im Jahr 2004 Aktien des Konzerns kaufte, dass dem Unternehmen auf dem Hochpunkt im September schlicht die Anleger ausgegangen seien, die die Aktie noch kaufen wollten.

"Die Bewertung hat mich immer berauscht", sagt Turner. "Allerdings", fügt er hinzu, "kann man mit seiner These noch so richtig liegen. Es schützt einen nicht davor, Geld zu verlieren."


Die Aussitzer: Die wenigen Fondsmanager, die während des Höhenflugs keine Apple-Aktien besaßen und mit ihren Portfolien deshalb der Konkurrenz hinterherhinkten, bietet der Kursrutsch ein wenig Rechtfertigung.

Robert Zagnus, Co-Manager des 4,3 Milliarden Dollar schweren Jensen Quality Growth Fund, hat niemals Apple-Aktien besessen. Der Fonds investiert nur in Unternehmen mit einer jahrzehntelangen Tradition hoher Kapitalerträge – diese Hürde hat Apple noch nicht genommen.

In den drei Jahren bis Ende Januar kam der Jensen-Fonds laut Morningstar auf eine durchschnittliche jährliche Rendite von 12 Prozent, 2,5 Prozentpunkte weniger als der S&P 500.

Im vergangenen Sommer schickte Zagunis einen Brief an seiner Anleger, in dem er erklärte, warum er keine Apple-Aktien kauft. "Es gab Zeiten, als [ein Großteil der] schwächeren Entwicklung einer Aktie geschuldet war, die wir nicht hatten", sagte er in einem Interview.

Kürzlich war Zagunis aber als Gastsprecher in einer Investment-Vorlesung an der Universität eingeladen. Die Studenten, berichtet er, hätten ihm einen Chart ihres Depots vorgelegt, das in diesem Jahr sehr schlecht gelaufen ist: "Sie sagten - fast schon entschuldigend: 'Wir haben Apple besessen.'"


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